Am nördlichen Ortsrand von Burggrumbach plant die Gemeinde Unterpleichfeld die Erschließung der drei Neubaugebiete Seeleite I bis III. Bei Voruntersuchungen durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege im Mai 2019 fanden sich dort Reste einer linearbandkeramischen Siedlung. Seit August 2019 sind Archäologen der Firma BfAD Heyse an der Seeleite tätig und konnten zahlreiche spannende Funde aus vorgeschichtlicher und historischer Zeit sichern.

Die ältesten Funde sind Keramikscherben aus jungsteinzeitlichen Siedlungsgruben der Linienbandkeramischen Kultur (ca. 5500-4900 v.Chr.). Die meisten Befunde belegen jedoch eine ausgedehnte Siedlung aus keltischer Zeit. Neben den typischen kegelstumpfförmigen Vorratsgruben stammen vermutlich auch einige sehr große Lehmentnahmegruben, die einen Durchmesser von bis zu 8 m und eine Tiefe bis 2 m Tiefe besitzten, aus der frühen Latènezeit (ca. 450-250 v. Chr.).

Daneben fanden sich auch einige außergewöhnliche Befunde. So stellen die sechs Bestattungen der endneolithischen Glockenbecherkultur (ca. 2600-2200 v. Chr.) für Unterfranken eine Seltenheit dar. Die nach ihren typischen glockenförmigen Gefäßen benannte Kultur war am Übergang der Stein- zur Bronzezeit in weiten Teilen Westeuropas verbreitet, wobei Spuren dieser Kultur in Unterfranken bislang nur vereinzelt nachweisbar waren. Als Grabbeigaben fanden sich reich verzierte Keramikgefäße und Steinwerkzeuge aus Silex (Feuerstein) wie z.B. Pfeilspitzen und Messerklingen.

Der jüngste Befund ist schließlich das Einzelgrab eines erwachsenen Mannes. Der Fund eines Projektils unter dem Schädel deutet darauf hin, dass es sich um ein Soldatengrab aus napoleonischer Zeit gehandelt haben könnte. Um 1796 fanden während der Schlacht um Würzburg auch bei Unterpleichfeld heftige Kämpfe statt.